Ribelmais

die Rheintaler Spezialität

Durch das Engagement des Vereins «Rheintaler Ribelmais» gewann die Spezialität wieder an Popularität. Der Ribel gilt als traditionelles Grundnahrungsmittel vom Rheintal und wurde als eines der ersten Nahrungsmittel mit einer kontrollierten Ursprungsbezeichnung ausgezeichnet.

Ribelmais ist eine weisse Körnermaissorte für die menschliche Ernährung. Sie ist besonders hart und fordert eine aufwändige und längerfristige Verarbeitung.

Auch auf den Ackerflächen des Eichhofs gedeiht der Ribel.

Aussaat und Ernte

Die einzelne Pflanze benötigt im Gegensatz zur Silomaispflanze, welcher für die Kühe angebaut wird, etwas mehr Platz. Dafür kommt sie mit weniger Dünger aus.

Geerntet wird der Ribel erst gegen Ende des Herbstes. Wir ernten jeden Kolben von Hand.

Der Rest der stehenden Pflanze wird gemulcht. So erhalten Bodenlebewesen Nahrung, bauen damit Humus auf und die nächste Kultur kann von den Nährstoffen profitieren.

Hülschet und Trocknung

Da der Kolben während der Vegetationszeit nicht vollständig mahltrocken werden kann, muss er nachträglich noch getrocknet werden. In grossen Produktionsmengen wird er künstlich getrocknet, was eine Wissenschaft für sich ist.

Bei uns im kleinen Rahmen werden die Kolben traditionell «gehülschet». Das ist eine gesellige Arbeit mit Gross und Klein. Es bedingt viel Handarbeit, aber wer einmal angefangen hat, kann kaum mehr aufhören. Die entspannte Handarbeit ist auch von unseren Gästen und Kunden ein beliebtes Erlebnis.

Hier werden die sogenannten Lieschen (Blätter), bis auf drei, alle vom Kolben getrennt. Damit werden die Körner frei. Jeweils zwei Kolben werden mit deren verbleibenden Lieschen zusammengeknüpft und in unserer Halle 7 aufgehängt und luftgetrocknet. Nach circa einem Jahr ist er dann fürs Mahlen bereit.

Der Berg an Lieschen, welche gehültschet wurde, wird den Kälbern und Kühen eingestreut. Es wird zu Mist und gelangt später als Dünger wieder auf dem Feld.

Verwertung des gesamten Kolbens

Bevor gemahlen wird, werden die Kernen zuerst vom Kolben getrennt. Mit traditionellen, alten, aus Holz und Metall gefertigten Böcken können Kolben um Kolben durchgekurbelt werden. Natürlich Handarbeit. Meistens ist dies die Beschäftigung des Seniors.

Die leeren Kolben werden in unserer Holzheizung verbrannt. Damit haben wir alle Komponenten vom Ribelmais wiederverwerten können.

Mahlung in eigener Mühle

Liegen die Kerne einzeln vor, werden sie durch ein Sieb auf ihre Qualität geprüft. Dann gelangen sie in die hofeigene Ribelmühle. Hier wird ausschliesslich Ribel gemahlen.

Da Mais glutenfrei ist, können wir garantieren, dass unser Ribel keine Spuren von Gluten enthaltet. Aufgrund der harten Kerne ist der Mahlstein der Mühle speziell schwer angefertigt. Bei uns wird der ganze Kern mit dem Keimling gemahlen. Das macht den Ribel vollwertig und geschmacksvoll. Dafür ist er nicht so lange haltbar wie der industriell Gemahlene.

Durch die anschliessende Siebmaschine entstehen Ribelmehl, Ribel-Simmel und Ribel-Bramata.

Gesund zu jeder Mahlzeit

Aus dem Ribelmehl entsteht das berühmte Ribel-Holzofenbrot und feine Guetzli, welches im Hofladen erhältlich ist.

Der Ribel-Simmel ist ein Gemisch aus feineren und gröberen Ribelkörnchen. Er ist ideal für den traditionellen Ribel, welcher beispielsweise mit einem Eichhof-Apfelmus oder Konfitüre genossen werden kann.

Die Bramata ist sehr ähnlich wie Polenta. Einfach aus Ribel!